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Eddie Vedder " Der wichtigste Trick ist die Fähigkeit davonzurennen....."

Seit die Medien ihn zum Sprachrohr einer ganzen Generation ernannt haben und ihn mit Kameras und Mikrofonen bewaffnet wie Freiwild jagen, lebt Eddie Vedder zurückgezogen in seiner eigenen Welt. Die Fensterläden geschlossen, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Er war eine ganze Weile weg, doch vor einer Woche hat man ihn auf einem Stereolab-Gig gesehen. Eddie steht auf Mouse On Mars, und die waren an dem Abend Vorgruppe. Er weiß, daß er noch immer unvermindert interessant ist für übertriebene Fans, Mediengeier und Prominentenjäger. Sie sind hinter ihm her, aber er hat auch ein paar Tricks gelernt, dem verhaßten Rummel zu entgehen.

"Der wichtigste Trick ist die Fähigkeit davonzurennen", murmelt er in Zeitlupe. "Wenn jemand wirklich heftig nervt, sage ich einfach irgendwas wie 'Ja, ich hätte liebend gern ein Omelette', und mache mich schnell aus dem Staub." Er zeigt das gezwungene Grinsen, das er aufsetzt, wenn er einen seiner verblüfften Verfolger mit dieser Methode stehenläßt. Eddie geht noch aus, aber nur höchstens ein-, zweimal im Monat, zu einer der größeren Shows. Basketball-Matches besucht er immer noch regelmäßig, jedoch in unauffälliger Verkleidung. Manchmal verbringt er bis zu vier Tage in völliger Isolation in seinem Haus, als eine Art Reinigungsprozeß, so daß "wenn man dann wieder herausgeht, der Himmel, den man vorher vielleicht noch als selbstverständlich betrachtet hat, wieder ein bißchen blauer erscheint."

Eddie Vedder hält seine Augen offen, aber den Kopf gesenkt. Er haßt den Ruhm, dem er seinen Wohlstand zu verdanken hat, und all den Rummel, der dazugehört. Er beißt die Hand, die ihn füttert, ist latent depressiv, labil und mißmutig. "Jeder weiß das, nicht wahr?", grinst er. "Ich habe nichts dagegen, wenn man mich einen launischen Griesgram nennt, aber ich ärgere mich, wenn man mir Undankbarkeil nachsagt - ich habe es schließlich immer geliebt, Musik zu machen. Der Rest geht schon in Ordnung, weil dieses Image dafür gesorgt hat, daß die Leute mich in Frieden lassen." In Frieden gelassen zu werden bedeutet für ihn die Freiheit, über wichtigere Dinge nachdenken zu können. Über die Welt da draußen.

Das erste, was man von ihm wahrnimmt, ist sein Hut, unter dem permanent Rauch hervordringt. Er sitzt im Schneidersitz auf einem breiten Stuhl, schlürft eine Tasse schwarzen Tee ohne Milch und raucht eine Zigarette nach der anderen. Er wirkt wie ein weltgewandter Mann, der in kulturellen Angelegenheiten unterwegs ist. Was er auf den ersten Blick hingegen überhaupt nicht verkörpert, ist Rock'n'Roll. Er sitzt ziemlich unbequem und spricht sehr überlegt. Pearl Jam haben gerade das neue Album "Yield" sowie die Single "Given To Fly" in den Startlöchern, aber von jubilierender Freude ist ihm nichts anzumerken. Eher schon eine Mischung aus Widerwillen und Pflichterfüllung, die man vielleicht mit einem Stellungskrieg assoziieren könnte. Eddie weiß was passiert, wenn man seinen Kopf zu lange aus dem Schützengraben hält.

Das Kind ist schon zu oft verbrannt worden, um das Feuer nicht zu scheuen. Als einzige Überlebende der Seattle-Szene mußten Pearl Jam nach Kurt Cobains Tod die Diffamierungen seiner Witwe Courtney Love hinnehmen, sie wurden oft genug als weinerliche Lakaien der Musikmaschinerie verunglimpft, aber sie haben es nichtsdestotrotz geschafft, zu einer Einheit mit unbeugsamen Prinzipien zusammenzuwachsen. Sie haben sich - wenn auch letztendlich erfolglos - mit der großen Ticketmaster-Agentur angelegt, um fairere Preise für ihre Konzerte zu erstreiten. Sie haben ihr Album "Vitalogy" eine Woche vor CD-Release auf Vinyl veröffentlicht - eine gutgemeinte Punkrock-Geste im Sinne der Maschinenstürmer. Sie sind auf Benefizveranstaltungen der Pro Choice-Organisation aufgetreten, die für das Recht auf selbstbestimmte Abtreibung kämpft, und haben die Surfer bei ihrem Kampf für sauberere Ozeane unterstützt. Die Eremiten des Rock haben Taten statt Worte sprechen lassen und sich ihr Leben nicht von der Publicity-Maschine aus der Hand nehmen lassen.

"Wir konnten uns den Luxus leisten, das Drehbuch zu unserem eigenen Arbeitsleben zu schreiben", sagt Eddie, "und dieses Drehbuch beschränkt sich auf eine einige Zeile: 'Make music'. Alles, was darüber hinausgeht, erfüllt uns nicht gerade mit Enthusiasmus. Es ist nun mal schwer, in Preisverleihungen und Interview-Marathons eine Inspirationsquelle zu sehen. Manchmal kann man auch in diesem Zusammenhang Großartiges erleben, aber es bedeutet, sich wie ein fahrender Quacksalber jeden Tag aufs Neue verkaufen zu müssen - wir gönnen uns den Luxus, dies nicht tun zu müssen. Das hat uns unseren Verstand bewahrt, soviel ist sicher." Aber macht es euch nicht wütend, was in der Vergangenheit so alles über Pearl Jam geschrieben wurde? "Ich rege mich über so etwas Banales nicht wirklich auf", meint Eddie verächtlich. "Ich spare mir meine Gedanken für wichtigere Dinge auf, die alle nichts mit Musik zu tun haben. Aber es ist schon interessant zu sehen, mit was sich die Presse in der Vergangenheit so beschäftigt hat. Zum Beispiel, ob ich meine Unterhosen wasche! Ich hebe nur die wirklich dämlichen Artikel auf, weil sie einfach lustiger sind als die fundierten."

Die Größe die Pearl Jam im Laufe der Zeit erreicht hatte, brachte eine neue Verantwortung mit sich, die über die rein musikalische Seite weit hinausgeht. "Man kann sich mittels einer Benefiz-Veranstaltung für verschiedene Dinge einsetzen. Die Pro Choice-Kampagne war da ein gutes Beispiel. Aber man kann solche Sachen nicht machen und gleichzeitig sein Leben in einer vö1lig gegensätzlichen Weise führen. Ich kann zum Beispiel den Leuten nicht erzählen daß sie ihren Müll trennen sollen, und mich gleichzeitig zu Hause wie ein gedankenloser Konsument benehmen." So positiv er sich auch nutzen läßt, so fade empfindet Eddie den Beigeschmack des Ruhms. "Nach unserer ersten Platte haben sich die Dinge rasend schnell entwickelt", erklärt er. "Schneller als wir uns das je vorstellen konnten. Die Entwicklung reißt dich in einen Sog, und wenn du erst mal geschnallt hast, was eigentlich abgeht, willst du die Kontrolle über die Dinge zurückerlangen. Es wäre schön, wenn man Ruhm je nach Bedarf anziehen könnte wie einen Regenmantel, beispielsweise in einem überfüllten Restaurant am Wochenende. Du brauchst einen Tisch und ziehst einfach deinen Berühmtheitsmantel an, bevor du hineingehst. Das wäre cool aber so funktioniert das nicht. Alles Positive bringt auch etwas Negatives mit sich. Und je größer die positiven Anteile werden, desto mehr wachsen proportional auch die negativen Seiten mit."

Die Ernüchterung wuchs mit jedem Händeschütteln, mit jedem falsch interpretierten Wort. Es gibt einen Song von "The Who" "How Many Friends Have I Really Got?", auf den sich Eddie gerne bezieht. Pete Townshend sitzt da in einer Bar und fragt sich,ob die Leute ihn als Menschen mögen oder nur, weil er der Who-Gitarrist ist. Dies spiegelt auch Vedders Gefühle wider: Im Herzen des Business, in das er nun seit Jahren verwickelt ist, gibt esnur Arroganz, Geld und langfristige Karriereplanungen. Für Pearl Jam dagegen zählt nur die Musik, und diese Position haben sie mit einer Ernsthaftigkeit und Einmütigkeit vertreten, die großen Respekt verdient. Der Mangel an Ironie und die reservierte Zurückhaltung haben.ihnen jedoch den Ruf der Undankbarkeit eingebracht, aber vielleicht hat diese unbeirrbare Konzentration auf den Kern der Sache, die Verweigerung, ihre Rolle in diesem Zirkus mitzuspielen, sie auch vor einem schlimmeren Schicksal bewahrt. Alice In Chains-Sänger Layne Staley und Scott Weiland von den Stone Temple Pilots pendeln schon seit längerem zwischen Entzugsanstalten und haltlosen Rückfällen in ihre Heroinsucht. Kurt Cobain hatte den Kampf schon früh aufgegeben. Pearl Jams andauernde Kontinuität spricht für die innere Stärke der Band, oder war es einfach Glück, das sie die bewegten Zeiten unbeschadet überstehen ließ?

"Ich wünschte, es wäre einfach Glück das einen durch solche Zeiten bringen kann", spricht Eddie nachdenklich"Ich kann nicht sagen, daß ich über die verflixte Nadel hinwegsehen könnte. Ich kann es nicht dulden, weil es wesentlich schwieriger zu verstehen ist wenn es jemanden betrifft, dem viele andere, positive Wege offenstehen. Sie können Saft trinken oder Yoga machen, sie haben die Option, sich ein Leben aufzubauen, wie sie es sich vorstellen. Sie könnten sogar mit der Musik aufhören, oder nur noch zu Hause für sich und ihre Freunde musizieren. Von mir aus können sie auch lernen, unter Wasser Körbe zu flechten, was auch immer. Wenn man sich all die Möglichkeiten vor Augen hält, die ihnen offenstehen, fällt es verdammt schwer, ein Gefühl wie Sympathie für diese Leute aufzubringen. Ich muß allerdings zugeben, daß Kurt da die Ausnahme bildet. Seine Situation habe ich verstehen können, weil sie noch ein gutes Stück prekärer war als die der anderen beiden. Aber ich denk, in all diesen Fällen steckt mehr dahinter, als man als Außenstehender wahrnehmen kann Trotzdem kann ich diese Sache nicht nachvollziehen, für mich ist das von Natur aus unehrlich. ich meine, da trifft man jemandem und unterhält sich stundenlang mit ihm, und hinterher stellt sich heraus, daß derjenige noch nicht ein mal 'anwesend' war. Da komme ich mir vor, als wäre ich belogen worden."

Gab es für euch nie die Gefahr in eine ähnliche Richtung abzudriften "Ich habe einen Großteil meiner Zeit allein verbracht", berichtet Eddie. "Ich finde diese Dinge nicht glamourös und bin auch nie sonderlich damit in Berührung gekommen. Dafür bin ich dankbar. Nichtsdestotrotz habe ich nichts dagegen, etwas Gutes zu rauchen, aber das ist eine wesentlich ausgewogenere Sache. Ich habe Perspektiven, und keine dieser Perspektiven bringt mich in Gefahr die Kontrolle über mein Leben zu verlieren. Die Idee, Musik machen und gleichzeitig mein Leben führen zu können erfüllt mich mit Zufriedenheit." Gestern hatte er ein Gespräch mit einem Freund, der ihn fragte, wie die neue Platte heißen würde. Als Eddie es ihm gesagt hatte, meinte er nur: "Wow, in two albums you've gone from 'Vs.' to 'Yield'!" Diese Entwicklung war Eddie so deutlich bisher nicht bewußt gewesen, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Sinn machte es für ihn. Das Cover zeigt eine lange, einsame Straße mit einem 'Yield'-Schild (='Vorfahrt achten') am Rand, das in dieser Einöde natürlich überhaupt keinen Sinn macht. In Bezug auf Pearl Jams Philosophie wird dieses Bild schon eher greifbar: Laß' das Business einfach an der Band vorbeiziehen. Eine Gruppe auf dem Weg des geringsten Widerstandes

Wie die Band selbst befindet sich auch das Album in einer Art Isolation, abseits der Hauptstraße. Die innere Ruhe der Menschen spiegelt sich in ihrem Werk wider. Zudem findet man zahlreiche religiöse Anspielungen, das Streben nach Erleuchtung, nach einem unvergänglichen Sinn, Spiritualität und Entspannung. Im Song ,,In Hiding" findet scheinbar eine Erklärung für Vedders persönliche Abschottungstendenzen statt Aber eben nur scheinbar. "Ich hatte verschiedene Geschichten im Kopf", holt er aus, "und in einer davon ging es um den Versuch, das Haus des amerikanischen Schriftstellers J.D.. Salinger zu finden. Aber dann dachte ich: 'Warum sollte ich nicht gleich versuchen, das Haus Gottes zu finden?' Ich stellte mir vor, wie es wäre, zum Haus dieses Einsiedlers zu gelangen, seinen Briefkasten zu öffnen und nur einen Haufen Reklamesendungen vorzufinden. Religion ist eine sehr persönliche Sache, und ich bin für einige interessante Theorien offen, aber der Begriff an sich hat für mich viele negative Konnotationen. Religion war schon für viele Kriege verantwortlich, und das darf nun wirklich nicht sein. Für mich hat dieses Wort im Laufe der Zeit viele verschiedene Bedeutungen angenommen. Ich frage mich, wie die Menschen auf diesem Planeten eigentlich gelebt haben, bevor es eine Art von Religion gab. Wenn man zurückblickt., und das ist auch ein Thema unserer Platte findet man eine lange Tradition der menschlichen Überheblichkeit. Wir zählen die letzten 20.000 Jahre zu unserer Geschichte, und wenn wir bald das Jahr 2000 mit dem üblichen Riesenbesäufnis feiern, werden alle am ersten Tag des neuen Jahrtausends mit einem unglaublichen Kater aufwachen. Genau das Gleiche machen wir mit unserem Leben. Ob wir uns nach dem Tod jedoch reinigen können wie man nach einem großen Saufgelage wieder nüchtern wird, bleibt abzuwarten. Diese Zahl 2000 bedeutet eigentlich einen absoluten Scheißdreck, aber wenn der Aberglaube dazu führt, daß sich die Leute besinnen und über das Gewesene nachdenken, soll es mir recht sein. Der Prozeß der Evolution findet seit ca. drei Millionen Jahren statt, welchen Stellenwert hat da die Religion? Meiner Meinung nach ist Religion es gar nicht wert, darüber groß Worte zu verlieren." Eines Tages saß Eddie in seinem Haus vor dem Fernseher und sah sich eine banale Sit-Com an, als er im TV etwas hörte, was ihn wirklich ausflippen ließ. Er war nicht gerade aufmerksam, hörte nur 'blablabla... Eddie Vedder...blabiabla'. Und plötzlich wurde ihm klar, daß jedwede Form von Normalität für sein Leben zur Unmöglichkeit geworden war. "Es war wie auf einem Pink Floyd-mäßigen LSD-Trip", erinnert er sich, immer noch entsetzt. ,Wie in 'The Wall': Du siehst fern, und plötzlich beginnt der Apparat zu dir zu sprechen. Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, daß du dir selber nicht mehr aus dem Weg gehen kannst ist es unmöglich, den eigenen Mythos zu ignorieren. Und das fing schon an, bevor unser Name im Brady Bunch-Film gedroppt wurde." Da gab es diesen blöden Witz über ein Mädchen, in das schwieriger 'hineinzukommen' wäre als in ein Pearl Jam-Konzert.

Ironischerweise hat Eddie in den Anfangstagen der Band alles dafür getan die Aufmerksamkeit der Leute auf sich und seine Band zu ziehen. ,Vielleicht als Kompensation für die Aufmerksamkeit, die ich als Kind nicht bekam. Oder ich habe sie doch bekommen und wollte sie einfach wieder zurückholen. Ich hätte für Aufmerksamkeit alles getan: mit Flaschen oder Mikroständern werfen oder auf die Leute draufspringen. Aber etwa ein Jahr später hat sich die Bedeutung eines Konzerts für mich verändert. Ich dachte: 'Hey, wie wäre es eigentlich, wenn zwischen den Stücken Ruhe herrschen würde? Dann könnte das Publikum mich vieleicht verstehen, wenn ich etwas sagen möchte.' Michael Stipe erzählte mir, daß die Leute auf dem Tori Amos- Konzert, auf dem er war, gemosht haben Da scheint es mir immer noch ein großes Mißverständnis bzw. eine Unterentwickeltheit zu geben. Ich mag, was Beck zu diesem Thema sagte: 'Hey, wir haben inzwischen genug gemosht, und jetzt, wo wir uns auf das neue Jahrtausend zubewegen, ist es vielleicht an der Zeit, unsere Bewegungen ein wenig zu straffen.' Ich saß zu Hause, reckte meine Faust und rief: `Right on! '"

Es gibt da noch ein Dilemma, dessen sich Eddie nur zu gut bewußt ist: Er möchte nicht einfach nur Rockmusik spielen und ein vergnügtes Mitglied in einer lebenslustigen Band sein, sondern seinen und Pearl Jams Spielraum vergrößem, etwas aussagen. Und genau das ist es, was die Mißverständnisse mit sich bringt. Das ist der Grund, warum er seine Rolladen geschlossen läßt, um die Pirschjäger von seinem Haus fernzuhalten. Auf dem neuen Album gibt es den Song "No Way", der folgenden Refrain enthält: "I'm not trying to make a difference, no way". Genau dies trifft den Kern seines Problems. Er möchte zwar anders sein, aber er will nicht die Verantwortung dafür tragen. Eddie zuckt die Achseln. "Es erfüllt mich Freude, gerade was die erste Platte angeht, daß offensichtlich jeder irqendeine Beziehung zu dem aufbauen konnte was darin- und dahintersteckt. Es war tür mich damals überraschend, und das ist es auch heute noch. Ich würde den Gedanken hassen, daß die Leute Glauben, ich würde demographische Studien anstellen lassen, damit ich wüßte, welche Themen den Leuten am Herzen liegen, um einen Song darüber zu schreiben. Ich meine das nicht als Vorwand, wenn ich sage daß die Musik, aber nicht ich persönlich, für alle möglichen Leute alles mögliche bedeuten kann. Stone Gossard hat auch hier und da einen netten Text geschrieben, und ich stelle es mir manchmal nett vor, wenn ein Paparazzo an meine Tür klopfen würde..." Ein neckisches Zwinkern blitzt in seinen Augen auf, und nach einer ausgedehnten Pause vollendet er den Satz: "...um mich um seine Adresse zu bitten."

Er steckt seine Zigaretten ein und steht langsam auf, um zu gehen und sich mit seinen Freunden zu treffen. Die Lösung für das Problem seines Eremiten-Daseins scheint doch so einfach zu sein. Als er den Hotelkorridor hinuntergeht, ist die Last auf seinen Schultern ein bißchen leichter. Irgendwo in Seattle aber atmet Pearl Jam-Gitarrist Stone Gossard tief durch und verriegelt seine Tür.

Erschienen im Visions Magazin 02/98, Interview: John Robinson (New Musical Express), Bearbeitung: Dirk Siepe, Gescannt und Aufarbeitung: Christian Nölle