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Rock am Ring 2000

Eigentlich ein bißchen spät von einem Auftritt zu schreiben, der schon zwei Monate der Vergangenheit angehört...und doch so nah ist. Zwei Monate, in denen sehr viel passiert ist...... Es war eine spontane Idee, oder vielmehr Mission, den Weg in die Eifel anzutreten, aber in meinem jugendlichen Wahnsinn, bewaffnet mit einem Photoapparat und eher festivaluntauglichen Gepäck, (Ein T-Shirt kann multifunktional sein...wenn man schon kein Schlafsack hat!) machte ich mich am Freitagmorgen auf die Socken, um mir nicht den Freitagabend zu versauen und die Wände hochzulaufen.
Ebenfalls war es eine sehr gute Idee von mir mich vor dem Haupteingang zu verabreden. Ich empfehle für die Zukunft Leuchtraketen für eine klare Ortung der gesuchten Person. MFG an den Ostersonntag und Sarah.( Ich hätte gerne das Konzert mit Dir gesehen...) Mit sehr viel Verhandlungsgeschick habe ich es schließlich geschafft für 30 DM auf das Festivalgelände zu kommen. (Danke für das Bändchen, Ihr Ahnungslosen!)

Es war 22.05 Uhr und den Auftakt mit Sometimes konnte ich nur aus der Ferne hören ,aber es reichte um die Beine in die Hand zu nehmen. Eigentlich erstaunlich guter Sound im hinteren Bereich, sofern man die Größe des Festivals berücksichtigt. Nach wirklich schweren Kampf (eigentlich hasse ich ja selbst solche Leute) konnte ich dann eine annehmbare Position im vorderen Bereich einnehmen und mit Grievance begann mein Konzert ein zweites Mal. Matt trommelte sich die Seele aus dem Leib und mir war eigentlich schon lange klar, welch herausragender Musiker dort vorne mit den Sticks wirbelte. Given to fly(....and sometimes is seen a strange spot in the sky...a human being that was given to fly) war der Punkt, an dem dieser Abend ein ganz Besonderer wurde.

Die Wetterleuchten rund um das Areal schienen zu signalisieren, das hier etwas ganz Großes geschehen würde . 80000 Menschen waren es, doch ab diesem Moment war ich in meiner eigenen Welt, getrieben und bewegt von dieser Band. Der Funke sprang herüber, neben mir ein Stratege, der nur noch ein "geil" von sich geben konnte, um im nächsten Moment zu fragen, wie der Song wohl heißen mag. Es war Wishlist und meine eigene Wunschliste war um ein Song ärmer. Ein Eddie Vedder, dessen Stimme mir intensiver als jemals zuvor erschien und wohl wirklich Jeden, bis in die letzte Reihe, in seinen Bann gezogen hat. Better Man, ein All-time-favourite Song von mir, entfachte einen 80000 starken Chor, der es Eddie schwer machte, dagegen zu halten. Schließlich war es Stone, der wohl den Höhepunkt des Abends einleitete mit seiner Ouverture zu Alive. Bei einem Festivalset wird dieser Song halt erwartet und Jedem war jetzt sicher klar, was wohl passieren mag....
Darf man Alive eigentlich als Höhepunkt sehen, nur weil wirklich jeder Rocker Zeile für Zeile zitieren kann? Nach diesen 5 Minuten ein nicht für möglich gehaltenes JAAAAAAA von mir und wer es mir nicht glauben mag, der soll doch bitte den MTV-Mitschnitt als Beweis hinzuziehen, mit einem Mike Mc Cready, der hinter seinen Schultern, den Solopart runterspielte, als wär das,das Normalste der Welt, um im nächsten Moment die Gitarre zu schnappen und erstmal auszutesten, wie breit so eine Bühne sein kann. Ein Eddie Vedder, der mit einer diebischen Freude, neue Tanzschritte kreierte und ausgelassen die Bühne rockte. Jeff, Stone und Matt jammten, was das Zeug hielt, und quitierten mit einem breiten Grinsen die Showeinlagen der Beiden. Eddies Rotweinflasche schoß mit einem lauten "Yeah" dem Himmel entgegen und unsere Arme folgten der Flasche. Ein unvergeßlicher Abend!!!

Wir wurden schwindelig gespielt und auch ein State of love and trust, ein Rearviewmirror, ein Even Flow oder ein Light Years(ein ganz besonderes Lied für mich) könnte jetzt als Höhepunkt genannt werden.Wahrscheinlich gab es doch nur Höhepunkte, so wie Uns zum Schluß ein Yellow Ledbetter in die Zelte (oder Kleinwagen!) schickte und schliefen ließ....oder auch nicht. Es war Rock am Ring, dessen Ruf wohl viele verscheucht hat und doch so glänzend seinen ursprünglichen Namen gerecht wurde. Nach den Geschehnissen von Roskilde wird es so einen Festivalauftritt wohl nie wieder geben und ich möchte nochmal mein tiefstes Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer aussprechen.

In Memory: "and sometimes is seen a strange spot in the sky...a human being that was given to fly"

-Andreas Ullmann [giventofly@gmx.net]