2005

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Pearl Jam in Kanada - Kitchener - London - Hamilton

Es war schon lange ein Wunsch von mir mal nach Übersee zu fliegen um Pearl Jam live zu erleben. Dieses Jahr wurde der Traum endlich war. Ich bin schon Pearl Jam Fan seit ihren Anfängen. Leider war es mir bisher nur einmal möglich sie live zu sehen. 1992 in Köln wurden mir Karten angeboten, leider hatte ich keine Zeit. 1996 war ich bei der Bundeswehr, wieder nichts. 2000 war es soweit. Ich konnte sie in Hamburg sehen. Ein unvergesslicher Abend.

Als der Tenclub die Kanada Tour ankündigte, war mein Entschluss schnell gefasst. Da muss ich hin. Meine Frau, die schon lange von meiner PJ-Manie genervt ist, war erst nicht so begeistert, allerdings konnte ich sie schnell überzeugen, da man ja auch nicht alle Tage nach Kanada kommt.

Die Karten über den Tenclub habe ich dann bestellt. Schnell stellte sich heraus, dass auch noch andere "Verrückte" zu den Konzerten reisen würden. Jobst und Stefan, der aus den USA anreiste, da er dort im Moment beruflich unterwegs war. Wie Jobst bereits berichtete, vergingen die Monate bis zu der Reise mit ständigem E-Mail Verkehr, wo man sich ausgetauscht hat und sich gegenseitig Tipps für Hotels, Mietwagen, etc. gegeben hat. Am 08.09. ging es dann endlich los:

08.09.2005
Morgens brachte uns ein Freund nach Düsseldorf zum Flughafen. Kurz nach dem Einchecken trafen wir dann Birthe und Jobst, die mit dem Zug zum Flughafen gekommen waren. In der Abflughalle bekamen wir dann kurz einen Schock. Wir wurden über Lautsprecher gebeten zum Bodenpersonal zu kommen. Wie sich dann aber herausstellte, haben wir nur andere Plätze im Flieger bekommen. Wir hatten Glück und saßen an den Notausgängen. Beinfreiheit war somit gewährleistet. Nach über 8 Stunden Flug kamen wir dann mit 1,5 Stunden Verspätung um 15.30 Uhr Ortszeit in Toronto an. Nachdem wir unsere Koffer geholt hatten, ging es schnell zur Autovermietung, wo wir nach langem hin und her unser Auto bekamen. Jobst stand im Parkhaus zufällig fast neben uns und somit ging es dann dank Navi schnell zum Hotel. Abends haben wir vier dann noch im Hard Rock Cafe gegessen und sind danach müde ins Bett gefallen. (Bild v.l.: Birthe, Jobst und ich)

09.09.2005
Den ersten Tag nutzten wir um uns Toronto anzusehen. Die Innenstadt von Toronto hat ein 16 Kilometer langes unterirdisches Netz von Geschäften, den "Path". Aber auch oberirdisch lassen sich einige tolle Entdeckungen machen. So besuchten wir natürlich den CN Tower, das weltweit größte frei stehende Gebäude. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick über Toronto. Danach ging es zur Hafenrundfahrt, dem Air Canada Centre, der Hockey Hall of Fame, zum Eaton Centre und nach Chinatown.

0.09.2005
Früh morgens ging es weiter zu den Niagarafällen, einem der wohl bekanntesten Naturschauspiele der Welt. Bei traumhaften Wetter hatten wir die Möglichkeit mit dem Aufzug zu einer Plattform neben den Fällen zu kommen und durch Tunnel hinter die Fälle. Ein unglaubliches Erlebnis. Die Stadt Niagara ist wohl das Las Vegas von Kanada. Hier reihen sich Hotels und Casinos aneinander. Abends ging es dann entlang des Lake Erie durch kleine Küstenstädtchen weiter bis nach Simcoe.

11.09.2005
Heute war es endlich soweit. Das erste Konzert in Kitchener! Wir fuhren durch die Provinz von Simcoe nördlich nach Kitchener. Landschaftlich sehr schön. Viele Orte haben europäische Namen wie Paris, Rostock, New Hamburg etc. Mittags kamen wir endlich an und fuhren sofort zum Memorial Auditorium. Birthe, Jobst, Stefan und sein Freund Marc waren bereits an der Halle und hatten ihre Karten schon. Die Aufregung stieg. Ich hatte vorher immer die Befürchtung, dass ich meinen Ausweis und meine Tenclub-Nummer am Schalter abgeben würde und keine Karten für mich da sind. Der blanke Horror! Es ging aber alles glatt. Die Karten waren zum Glück da. Mit den Plätzen war ich sehr zufrieden. Wir saßen direkt rechts an der Bühne auf Stones Seite. Birthe uns Jobst saßen ein paar Reihen hinter uns und gegenüber saßen Stefan und Marc. Nachdem wir die Karten hatten, ging es erstmal zum Hotel. Birthe und Jobst waren zufällig im gleichen Hotel, da das ursprünglich gebuchte Hotel voll war. Am frühen Abend gingen wir kurz zur PJ-Pre-Party im Walper Terrace Hotel. Um 18.30 Uhr waren wir pünktlich zum Einlass an der Halle. Der Einlass war in meinen Augen sehr gut organisiert. Die Halle in Kitchener war sehr klein und erinnerte mich irgendwie an eine Turnhalle. Beim Einlass wurden Frauen und Männer getrennt eingelassen. Unsere Frauen organisierten schnell ein Poster für uns. Endlich in der Halle angekommen, gab es erstmal ein paar Bierchen. Um 19.20 Uhr wurde es plötzlich laut in der Halle. Was ich nicht für möglich hielt wurde wahr. Ed kam auf die Bühne und spielte "You´ve got to hide your love away". Mir kamen fast die Tränen. So lange hatte ich auf diesen Tag gewartet und plötzlich stand er auf der Bühne. Ed Vedder! Sleater Kinney spielten danach ihr Set. Schon nach dem ersten Lied gingen wir wieder raus. Diese Band gefällt mir einfach nicht.

Nach SK stieg meine Aufregung immer mehr. Es dauerte ewig bis endlich gegen 20.45 Uhr das Licht ausging. PJ betraten die Bühne und eröffneten mit Long Road. Mir lief es kalt den Rücken runter. Unglaublich! Danach ging es mit rockigen Songs weiter. Die Setlist ist euch ja mit Sicherheit bekannt. Die Jungs waren in super Spiellaune. Mike rannte wie ein Verrückter im Kreis und spielte die Solos teilweise hinter dem Kopf. Wahnsinn! Ed, der hinterher sichtlich betrunken war, hatte ebenfalls gute Laune. Highlights an diesem Abend waren "Man of the Hour", Blood und vor allen Dingen Corduroy. Dieser Song rockt live ungemein. Er baut sich langsam auf, explodiert und endet mit einem tollen Mike Solo, während sich die anderen zum Jammen am Schlagzeug treffen. Nach ca. 2 ½ Stunden endete das Konzert mit Yellow Ledbetter bei voller Hallenbeleuchtung. Nach dem Konzert waren alle (bis auf meine Frau) hellauf begeistert und sprachlos. Zum Abschluss des runden Abends gingen wir vier Jungs noch auf ein Bier zurück zum Walper. Ich konnte nach dem Konzert kaum glauben, dass man diesen Abend steigern könnte, aber ich sollte mich irren.

12.09.2005
Am nächsten morgen ging es dann weiter nach London. Die Fahrt führte uns durch das Land der Mennoiten. In St. Jacobs und Elora am Grand River kann sieht man die Bewohner mit Pferdkutschen durch die Strassen fahren. Die Menschen dort leben vom eigenen Anbau. Am frühen Nachmittag kamen wir in London an. Das John Labbat Centre in London ist eine relativ neue Halle mitten in der Stadt. Nachdem ich meine Karten am Tenclub-Schalter abgeholt hatte, begaben wir uns auf Hotelsuche. Etwas außerhalb von London bezogen wir dann Quartier. Abends um 18.00 Uhr trafen wir uns dann mit Stefan und Marc vor der Halle. Birthe und Jobst hatten das Konzert in London ausgelassen, weil sie ja noch zu dem Konzert in Toronto wollten. In der Halle angekommen besorgten wir uns erstmal ein Poster. Stefan und Marc deckten sich ebenfalls mit T-Shirts am Merchandising-Stand ein. Die Poster und Shirts kosteten jeweils 25 Dollar. Am Bierstand erlebten Stefan und ich dann eine Überraschung. Das Bier kostete 9,50 Dollar. Am Vorabend hatten wir noch 6,50 bezahlt. Aus der Erfahrung aus Kitchener bezogen wir frühzeitig unsere Plätze. Wir saßen erneut an Stones Seite. Super Plätze. Kurz vor halb acht kam Ed wieder auf die Bühne und gab Growin´up zum Besten. Das nenne ich mal eine super Ausbeute. 2 Konzerte - 2 Pre-Sets! Komischer Weise war die Halle aber noch recht leer. Nach SK kam PJ diesen Abend etwas eher auf die Bühne. Die Stimmung in der Halle war sensationell. Vor Konzertbeginn ging die Laola-Welle mehrfach rum. Ein sehr frenetisches Publikum. PJ eröffneten mit "Oceans". Meine Freude war riesig, denn Oceans war eines meiner Wunschlieder für die Konzerte. Ed hielt sich an diesem Abend etwas mit dem Wein zurück und trank oft Wasser zwischendurch. Stone war an diesem Abend besonders gut drauf. Als ein Fan ein Schild hochhielt auf dem "Let Stone sing!" stand, kam es zu einer lustigen Einlage. Stone sagte, dass er lieber tanzen würde und wackelte mit dem Hintern vorm Publikum rum. Die Band spielte dazu ein funkiges Lied. Erneut war PJ in guter Spiellaune. Die Stimmung in der Halle war deutlich besser als am Vorabend. Zu den Highlights gehörten ohne Zweifel Black, Red, Yellow, Hard to imagine und State of love an trust. Das Alive Solo war überwältigend. Am Ende bedankte sich Mike für die tolle Spendenaktion bei der Pre-Party. PJ spielte wieder über 2 ½ Stunden. Die Setlist gefiel mit an diesem Abend etwas besser als in Kitchener. Eine tolle Lichtshow gab es bei You Are und Wishlist (Diskokugel). Nach dem Konzert telefonierte ich kurz mit Jobst und danach gingen wir mit Marc und Stefan noch einen trinken. Kurz danach verabschiedeten wir uns. Stefan und Marc mussten am nächsten Morgen wieder zurück in die Staaten und hatten eine 12 Stunden Fahrt vor sich. Erschöpft, aber glücklich ging es zurück ins Hotel.

13.09.2005
Noch etwas müde ging es heute zum letzten Konzert. Vorher fuhren wir zur Westküste Ontarios an Lake Huron nach Goderich. Nach etwas Entspannung am Strand fuhren wir dann nach Hamilton. Den ganzen Tag über hatte ich kein Handynetz und konnte somit kein Treffen mit Birthe und Jobst organisieren. Wir fuhren erstmal zum Cobbs Coliseum und holten die Karten ab. Diesmal hatten wir Karten für den Innenraum. Etwas erschrocken guckte ich dann auf den Saalplan und stellte fest, dass die Plätze im hinteren Drittel der Halle waren. Ich war enttäuscht, sollte mich aber geirrt haben. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, gingen wir in Downtown Hamilton etwas essen. Die Innenstadt war allerdings nicht sehr ansprechend.
Kurz vor 18.30 Uhr begaben wir uns zum Einlass. Durch Zufall trafen wir dort zum Glück Birthe und Jobst. Jobst war deutlich euphorischer was die Plätze anging. Er saß genau eine Reihe hinter mir. Er hatte einen anderen Saalplan gelesen und aus dem ging hervor, dass wir recht nah an der Bühne sitzen würden.
Pünktlich begann der Einlass. Nach dem obligatorischen Posterkauf suchten wir unsere Plätze. Wir flippten fast aus vor Freude. Die Plätze waren in der Tat in der 16. Reihe ca. 15 Meter vor der Bühne. Vor uns war ein Durchgang, also hatten wir niemanden vor uns. Jobst setzte sich dann zu mir und die Frauen konnten sich ungestört ihren Themen widmen. Zum dritten Mal hintereinander kam Ed kurz vor SK raus. Diesmal spielte er "Throw your arms around me". Glücklich gingen wir zum Bierstand und besorgten uns danach noch T-Shirts. Pünktlich zum Konzertbeginn begaben wir uns zu unseren Plätzen. Die Stimmung in der Halle war wieder fantastisch. PJ eröffnete mit "Porch". Die komplette Band war super drauf und hatte an diesem Abend sichtlich Spaß. Ed war wieder in Trinklaune und gab einen Toast nach dem anderen aus. Highlights im Main-Set waren für mich erneut Corduroy, Present Tense und die wohl powerfullste Version von Betterman, die ich je gehört habe. Die Halle bebte zu diesem Zeitpunkt. Zu der ersten Zugabe kamen alle Jungs in Smoking bzw. Frack auf die Bühne. Jeff trug einen langen weißen Schal. Ed sagte, dass ein Freund von ihm heiratet, er aber leider nicht kommen konnte wegen dem Konzert. Sie spielten dann Harvest Moon von "Uncle Neil". Toll gespielte Version. SK war als Begleitchor auf der Bühne. Der zweite Zugabenteil war dann der Hammer und das Beste was ich bei den 3 Konzerten gesehen habe. Die Stimmung in der Halle kochte. Last Exit, danach Go. Für Gänsehaut sorgte dann, wie bei jeden Abend, die Stelle bei Small Town wo die ganze Halle brüllt" I just wanna scream HELLOOOO!" Ein unbeschreibliches Gefühl. Bei Rockin´ in the free world schaute Ed zu uns rüber und warf ein Tamborin rüber. Leider fing es jemand in der Reihe vor uns. Jobst war sich sicher, dass Ed ihn angeguckt hat, vielleicht wegen dem The Who Shirt das Jobst trug (Anm. v. Jobst: Einbildung ist auch 'ne Bildung). Mike schnappte sich zum Schluss wieder seine Strat und spielte Yellow Ledbetter. Die ganze Band bestaunte sein Schlusssolo. Ein unglaubliches Konzert ging leider zu Ende. Zum Abschied von Birthe und Jobst gingen wir nach dem Konzert noch in eine Kneipe, in der es sogar deutsches Bier gab. Für mich war an diesem Abend das letzte Konzert und ich fühlte mich irgendwie leer.

14.09.2005
Heute hatten wir den letzten Tag vor unserer Abreise. Wir fuhren in einen Safari Park in der Nähe von Hamilton. Dort konnte man mit dem Auto durchfahren und die Tiere (Löwen, Giraffen, Affen, etc.) waren direkt am Straßenrand bzw. teilweise auf den Wegen. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Toronto. Ich spekulierte ja noch auf ein Ticket für das U2 Konzert, das am Abend im Air Canada Centre stattfinden sollte.
In Toronto waren in dieser Woche allerdings Filmfestspiele und es war unmöglich in der Stadt noch ein Hotel zu bekommen. Entnervt gaben wir auf und beschlossen abends noch zurück zu den Niagarafällen zu fahren. Die Fälle werden abends in verschiedenen Farben beleuchtet. Ein toller Anblick.

15.09.2005
Es ging zurück nach Hause. Um 16.30 Uhr sollte der Flieger Richtung Düsseldorf gehen. Bei der Kofferabgabe kam dann ein "freundlicher" Mitarbeiter von LTU und teilte uns kurz mit, dass der Flug aus technischen Gründen ausgefallen sei und der Rückflug um 8 ½ Std. nach hinten verlegt wurde. Unglaublich. In nachhinein freuten wir uns allerdings. Denn somit konnten wir noch mal die Gelegenheit nutzen nach Toronto zu fahren, um zu shoppen. In der Innenstadt gibt es einen super Plattenladen "Sams". Dort wurden alle PJ CDs für umgerechnet 5 Euro verkauft. Ich habe mir das komplette Sortiment zugelegt, da ich auch ausländische Pressungen sammele. Der Weg hatte sich also noch gelohnt. Abends dann zurück zum Flughafen.

16.09.2005
Rückflug um 1.00 Uhr Ortszeit.

Es war eine unvergessliche Woche, die allerdings viel zu kurz war. Die Konzerte waren unglaublich. Laut der Statistik bei Theskyiscrape.com habe ich insgesamt 87 Songs, davon 61 verschiedene gehört. Es war alles dabei. Drei Pre-Sets, einige Raritäten, tolle Cover und alle Klassiker. Die Stimmung bei den Konzerten war sehr gut, auch wenn ich vorher dachte, dass die Stimmung im Vergleich zu Europa sehr zurückhaltend sei. Dem war nicht so. Jedes Konzert für sich war speziell. Kitchener war für mich sehr emotional, London hatte die beste Setlist, Hamilton die beste Stimmung und PJ in Bestform. Sowohl die Organisation bei den Konzerten, als auch die Organisation des Tenclub bei der Ticketverteilung war hervorragend. Sogar meiner Frau haben die letzten beiden Konzerte sehr gut gefallen.

Vielen Dank Tenclub, vielen Dank Pearl Jam!

Dennis

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